Donnerstag, 21. Juli 2016

Ein veganer Burger für den erwachsenen Hahn


Der Junghahn ist jetzt erwachsen. So richtig. Mit abgeschlossener Ausbildung und bestandener Prüfung zum Kaufmann E-Profil mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis und so. In zwei Monaten wird er 20, kurzum muss er zum Zivildienst. Aber im Moment geniesst er grad ein bisschen seine neue Freiheit: Ausschlafen, sich am Nachmittag mit ein paar Jungs vom «Rudel» treffen (seiner Clique), die ebenfalls fertig mit der Ausbildung sind und jetzt Ferien haben, an der Emme lagern, baden und abends grillen. Heute allerdings war er zum Abendessen mal zuhause
Gestern Früh fiel mir im Keller ein Päckchen getrocknete rote Bohnen in die Finger. Und da der Hahn ein grosser Fan von Bohnen jeglicher Art ist, habe ich die kurzerhand eingeweicht, abends dann im Schnellkochtopf gegart. Leider ein bisschen zu lange. Jedenfalls konnte ich aus diesen Bohnen heute - nicht wie ursprünglich vorgesehen - einen Bohnensalat machen.
Da fiel mir die Sendung «Der Vorkoster» ein, die ich letztens auf WDR gesehen hatte. Attila Hildmann bastelte da mit Björn Freitag einen veganen Bohnenburger, der sah dermassen gut aus, dass ich richtig Appetit drauf bekam. Gut, dass ich die Bohnen zu lange gekocht hatte, die waren ideal für diesen Bohneburger. Und da der Hahn noch nie so richtig gerne Fleisch mochte, war er der Richtige, an dem ich heute Abend diesen Burger austesten konnte.

Ich habe das Rezept vom Duo Hildmann/Freitag ein bisschen abgewandelt und den Zutaten meines Kühlschranks angepasst:

Rezept für 2 Personen

Für den Bohnen-Patty
250 g gekochte, rote Bohnen
2 Esslöffel Haferflocken
1 grosse Karotte
1 Zwiebel
1 Teelöffel Johannisbrotkernmehl
je 1 Handvoll feingehackte/s Petersilie und Bohnenkraut
1 Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer
Olivenöl

Weitere Zutaten
1 kleine rote Zwiebel
1 Kaffeelöffel Mehl

1 Ochsenherz-Tomaten, in Scheiben geschnitten

4 Scheiben von einer Aubergine (ca. 1 cm dick)

1/2 Avocado
2 Spritzer Zitronensaft
2 Spritzer Tabasco
Salz, Pfeffer

Ketchup
4 Salatblätter
Kresse

4 Hamburger-Brötchen


Auberginenscheiben beidseitig salzen und beiseite legen, bis sie Wasser ziehen.

Zwiebel fein hacken und in wenig Olivenöl glasig dünsten. Während dessen das Bohnenkraut und die Petersilie fein hacken. Die Kräuter zu den Zwiebeln geben, Knoblauchzehe dazu drücken und alles kurz mitdünsten. Gekochte, gut abgetropfte Bohnen in eine Schüssel geben, die geschälte Karotte auf der Gemüsereibe dazu reiben. Haferflocken, das Zwiebel-Kräuter-Gemisch und das Johannisbrotkernmehl dazu geben. Mit Salz und Pfeffer würzen, dann alles von Hand gut durchkneten. Eventuell nochmals abschmecken.

In einer Bratpfanne das Olivenöl erhitzen. Aus der Bohnenmasse vier flache Pattys formen und diese in der Bratpfanne von beiden Seiten ca. 5 Minuten braten.

Die rote Zwiebel schälen und in feine Ringe schneiden. In einer kleinen Schüssel mit dem Mehl vermischen.

Die Auberginenscheiben kurz unter kaltem Wasser abspülen und in einer zweiten Bratpfanne in Olivenöl beidseitig goldbraun braten, salzen und Pfeffern. Aus der Pfanne heben und auf Küchenpapier entfetten.
In der selben Bratpfanne nochmals ein bisschen Olivenöl erhitzen, dann die gemehlten Zwiebelringe darin goldbraun backen. Rausheben, auf Küchenpapier entfetten, anschliessend leicht salzen.

Avocado mit dem Zitronensaft, mit Tabasco, Salz und Pfeffer pürieren.

Hamburger-Brötchen toasten.


Turmbau
Die untere Brötchenhälfte mit der Avocado-Crème bestreichen. Darauf ein Salatblatt legen. Jetzt kommt der Bohnen-Patty drauf, der wird mit einer Scheibe Ochsenherz-Tomate belegt und diese mit einer gebratenen Scheibe Aubergine bedeckt. Nun das ganze Gebilde mit Ketchup befeuchten sowie mit Röstzwiebeln und Kresse toppen. Jetzt die obere Brötchenhälfte auflegen... und dann guten Appetit.

Der Hahn beim Burger futtern.

Mittwoch, 13. April 2016

«Niedriges Futter» - Pizza Prosciutto


Ich: Sohn, ich geh einkaufen, hast Du Hunger? Soll ich was kochen?
Sohn: Hunger ja, kochen nein. Weisst Du, auf was ich wieder mal so richtig Lust habe?
Ich: Ne, auf was denn?
Sohn: Auf niedriges Futter!
Ich: Wie bitte? Was ist niedriges Futter?!
Sohn: Fertigpizza - kann auch eine ganz billige sein, aber eine Familiengrösse und bitte mit Schinken oder Salami!
Ich: Jessäs.... na dann.

Und dann sowas...
Wie kommt der Fisch auf eine Pizza Prosciutto?

Sonntag, 13. März 2016

Sonntagskuchen: Gâteau de Payerne


Die letzten drei Tage habe ich meine Schränke und Schubladen ausgemistet. Gründlich. Vieles entsorgt. Anderes durchgeblättert. Da fiel mir ein 15 Jahre altes Bild in die Finger... Erinnerungen kamen hoch. Gartenfest bei lieben Freunden, er der Pate vom Küken. Auf dem Bild des Kükens Pate mit dem damals 1,5 Jahre alten Küken auf dem Schoss, das Küken hat die Pfötchen in einer Schüssel mit Beeren, rechts vom Paten seine Tochter, total verschmust mit einem Huhn namens Winnetou im Arm und im Bildvordergrund unter der Öko-Fliegenhaube ein «Gâteau de Payerne», der Lieblingskuchen des Paten und seiner Kinder.


Nach 15 Jahren überfiel mich dermassen die Lust auf diesen Kuchen, dass ich gestern Nacht um 3 Uhr gebacken habe. Als der Junghahn um 3.15 Uhr vom Ausgang nach Hause kam, hat er mich nur mitleidig angeschaut und ist kopfschüttelnd ins Bett verschwunden. Heute Mittag dann seine Frage: «Ganz ehrlich jetzt - habe ich das letzte Nacht geträumt oder hast Du wirklich mitten in der Nacht Kuchen gebacken?»
Welche Freude in seinem Gesicht, dass das Ganze kein Traum war!

Rezept

Teig
150 g zimmerwarme Butter
100 g Zucker
1 Prise Salz
125 g gemahlene Haselnüsse
150 g Mehl

Füllung
125 g gemahlene Haselnüsse
85 g Zucker
1 bis 2 Kaffeelöffel Vanillezucker
1,5 dl flüssigen Rahm

wenig Butter für die Backform
selbsgemachtes Paniermehl

Die Zutaten für den Teig rasch zu einem Teig zusammenfügen. Im Rezept steht, dass man ihn eine halbe Stunde kühl stellen soll. Hab ich nicht gemacht.

Alle Zutaten für die Füllung zu einer feuchten Masse zusammenrühren.

Eine 24-cm-Springform ausbuttern und mit Paniermehl ausstreuen. Ich wall den Teig für den Boden nicht mal aus, sondern drück ihn einfach von Hand stückckenweise in die Form. Den Rand ca. 3 cm hochziehen. Für den Boden und den Rand benötigt ihr etwa zwei Drittel des Teiges. Jetzt die Füllung auf den Boden giessen und gleichmässig verteilen.
Das übriggebliebene Teigdrittel zwischen zwei Stück Bapckpapier rund auswallen und den Kuchen decken. Die Teigränder verschliessen und mit eine Gabel ringsum andrücken.
Backen: Bei 180 Grad Unter-/Oberhitze 45 Minuten in der untern Ofenhälfte.
Den ausgekühlten Kuchen mit Puderzucker bestreuen.

Gâteau de Payerne